Vorgestern Abend bin ich endlich in HCMC gelandet, hab Eva, eine Freundin von Eugen aus Barcelona, die das letzte Semester in Neuseeland war und ein Stueck mit uns reisen wird, direkt im Flugzeug getroffen. Im Hotel gabs natuerlich erstmal ne dicke Wiedersehensparty, hab Eugen ja schon einige Monate nicht mehr gesehen. Danach waren wir gut was essen, haben in einigen Bars die Besonderheiten des hiesigen Nachtlebens kennen gelernt und sind am Ende in einem riesigen, sehr skurrilen Club gelandet.
Am naechsten Morgen ging es dann los, die Suche nach der Oma! War ja schon sehr gespannt und hab mich auf eine landesweite Schnitzeljagd eingestellt, leider hatte Eugen ziemlich genaue Koordinaten. War sehr interessant und spannend, ein paar Kommunikartionsprobleme gab es schon, da musste ich mit meinem Franzoesisch ein bisschen aushelfen. Am Ende ging aber alles gut, wir wurden noch zu einem riesigen Mittagessen eingeladen und haben die gesamte Grossfamilie kennengelernt. Nachmittags haben wir ein bisschen Sightseeing gemacht, waren Abends dann mit dem Sohn der Besitzer des Hotels, in dem wir wohnen, was essen. Ich war ein bisschen ueberrascht, da auch hier der Traum der Teenager das Auswandern nach Amerika ist.
Noch ueberraschter war ich, als wir heute morgen im War Remnants Museum waren. Eigentlich war es nur eine riesige Fotoausstellung, auf denen normale Kriegsszenen mit verstoerenden Bildern von misshandelten, verstuemmelten, zerrissenen Vietnamesen gemischt wurden. Noch einige Bilder von Agent Orange Opfern, dazu noch eingelegte Foeten in grossen Glaesern, die extreme Missbildungen hatten. Obwohl die Amerikaner nicht angeprangert werden, bleibt ein komisches Gefuehl, die Bilder sprechen einfach Baende. In einem Auszug aus einer Ami-Rede aus der Zeit Rede stand auch, das kein Mitleid gilt, da die Vietnamesen keine Menschen sind die fuehlen oder denken koennen und daher minderwertig sind. Eine derartige Brutalitaet hatte ich mir nicht vorgestellt, grade weil es sich die spaeten 60ger, fruehen 70ger handelt.
Danach waren wir etwas betreten und sind erstmal zurueck gefahren, haben auf der Strasse noch ein traditionelles Bho Pha oder so gegessen, sehr gut. Heute Abend werden wir noch mal ordentlich das Wiedersehen feiern und einen drauf machen.
Unsere Plaene fuer die naechsten Tage haben sich leider geaendert. Wir wollten urspruenglich mit dem Zug von hier nach Hanoi fahren und unterwegs in einigen Staedten bleiben. Leider ist aber so gut wie alles zwischen hier und Hanoi unter Wasser, es gab eine riesige Flut. Also fahren wir hier noch ein bisschen rum und fliegen dann naechste Woche in den Norden. Morgen gehts auf zu einer Stadttour, am Samstag fahren wir dann zu den Cu Chi Tunneln, einer riesigen Anlage in der Vietnamesische Kaempfer monatelang unter barbarischen Umstaenden ausgeharrt haben. Sonntag und Montag fahren wir mit dem Boot auf dem Mekong rum.